Donnerstag, 22. April 2010

Spektakulärer "SWISSQUIZ" Abgang


Grundlegende Informationen

Am 14.03.2010 flimmerte die dubiose Abzocksendung “Swissquiz” letzmalig über den Bildschirm und verstummte nach einen spektakulären Jackpotgewinn und zwei weiteren dicken “Gewinnen” endgültig und fast schon überstürzt. Angebliche Ausschüttung an diesen Abend, sagenhafte 150.000,- Franken. Aber halt, immer der Reihe nach. Produziert wurde Swissquiz von der in München ansässigen Firma “Primavera TV“, dessen Geschäftsführer Peter Schuljewitsch ist. Schuljewitsch war auch der verantwortliche Produktionsleiter der Gewinnspielsendung “Money Express“, welche von Callactive in München produziert wurde. Geschäftsführer der Callactive war Stephan Mayerbacher, welcher heute im Verwaltungsrat von Star-TV sitzt und gleichzeitig Executive Consultant von mass response ist. Star-TV ist bis zum Ende der ausstrahlende Sender für “Swissquiz” gewesen. Die allseits beliebte Firma Callactive und ihr GF Stephan M. haben sich besonders durch ihr professionelles Auftreten gegenüber Kritikern ihrer Sendungen einen Namen gemacht. Diese Tradition setzte sich 2009 auch bei der Primavera TV und bei der mrs durch. Um es kurz zu machen (alles wichtige zum Thema findet sich im Netz), Callactive ->Mass Response->PrimaveraTV, wobei es zwischendurch auch kurzfristige Umdisponierungen der Verantwortlichkeit gab, je nach rechtlicher Sachlage, medialer Negativ-PR und Volkszorn eben.

Kleiner Rückblick

Im Oktober 2009 berichtete dann das kritische Onlinemagazin “fernsehkritik.tv” über die Produktionen von mass response/primavera und nannte die Dinge beim Namen: “Es werde vermutlich mit Fakeanrufern gearbeitet”, was natürlich EV’s und Unterlassungserklärungen nach sich zog und ein erneutes Feuer im Internet entbrannte. Diesen Verdacht (die Fakeanrufer) haben die User des Forums callintv.net schon seit Jahren. Sie sind es auch, die fast alle Sendungen akribisch protokolliert, aufgezeicntet und analysiert haben. Nur blieben die Behörden und Medien taub. Die Produzenten der kritisierten Formate dafür umso weniger. Es hagelte Abmahnungen, Einstweile Verfügungen, Drohanrufe an den ehemaligen Betreiber der Plattform bis hin zur Domainpfändung. Zusammengefasst könnte man ein ganzes Buch darüber schreiben. Tatsache ist aber, dass der Tenor um die sogenannten Fakeanrufer nie wirklich verstummte, auch wenn seitens der Veranstalter alle Mittel angewendet wurden, entlarvende Videos und Texte aus dem Internet zu entfernen, was ihnen auch bestens gelungen ist. Am 09.03.2010 berichtete dann Schweizer Magazin “Kassensturz” erneut über die dubiosen Methoden der Macher von Swissquiz. Auf dieser Seite hier können sie die Sendung abrufen (rechte Sidebar, etwa Mitte).

Das Untergangsszenario in der Nacht zum 15.03.2010

Auffällig war zu Beginn der Sendung der angepriesene Jackpot in Höhe von 100.000 Franken, welcher über den ganzen abend hinweg beständig oft erwähnt wurde. Im Forum callintv.net prophezeiten die Langzeitbeobachter und Protokollanten, dass dieser Jackpot heute intern umverteilt bzw. extern ausgespielt werden könnte. Falls sich dies bewahrheiten sollte, wäre das ein sicheres Zeichen zum engültigen Aus des Swissquiss, so die Forumsteilnehmer. Sie sollten erfahrungsgemäß auch Recht behalten, wie sich später zeigte. Die Moderatorin Alexandra Maurer erschien im Schwarzen Kleid auf der Gauklerbühne.

Im Verlauf des Spieles wird dann ein Anrufer mit dem Namen “Aldo” in das Studio gestellt. Aldo nennt “WASSERSTOFFSPEICHERUNG” als mögliche Lösung und bekommt damit die ausgelobten 25.000,- Franken zugesprochen. Ein beachtlicher Gewinn, wenn man bedenkt, dass derart hoch angesiedelte Beträge bei Swissquiz im Verlauf der Sendung grundsätzlich gemindert und anschließend von merkwürdig verzerrten bzw. verstellten Stimmen gewonnen werden. Interessant ist auch der Umstand, dass auf dem Lösungszettel “WASSERSTOFFGLÜHEN” zu lesen ist, die Moderatorin dies aber anscheinend nicht bemerkt. “Aldo” gewinnt also die ausgelobten 25.000 Franken und darf nun um den im Laufband angepriesenen Jackpot spielen. Dazu muss er einen 3-stellige Zahl nennen, die sich mit der Zahl im Jackpotumschlag decken muss. Es ist wichtig zu wissen, dass eben dieser Jackpot selten gespielt, aber noch nie bei Swissquiz gelöst oder gewonnen wurde. Doch heute, innerhalb der letzten Stunden dieser Sendung passiert das Unmögliche:

Der angebliche Anrufer Aldo, bekommt also einmal 25.000 Franken für WASSERSTOFFSPEICHERUNG und anschließend einen Jackpot von 100.000 Franken zugesprochen. Macht zusammen stolze 125.000 Franken für Aldo. Aber die letzte Sendung ging ja noch weiter. Am Ende darf ein weiterer Kandidat Geld aus der Firmenbilanz umverteilen. Er nennt fünf Tiere aus einen schon oft gespielten Gitterrätsel und gewinnt weitere 25.000 Franken. Dann spielt die Regie ein letztes Lied “time to say goodbye”, anschließend gehen die Lichter für Swissquiz endgültig aus. Doch halt, das hatten wir schon mal! Vielleicht erinnern Sie sich ja?

Déjà-vu – Abgang von Money Express

“Money Express” (Peter S. Produktionsleiter, heute GF von Primavera TV, Stephan M. Geschäftsführer, heute Aufsichtsratmitglied von Star-TV) sendete etwa 2Jahre ohne gewonnenen Jackpotgewinn. Dann die letzte Sendung, ein Freitag und eine Woche zuvor ebenfalls am Freitag das gleiche Spiel, wie oben beschrieben. Am 13.04.2008 betritt Miriam Wimmer, Schwarz gekleidet die Gauklerbühne der Callin-Betrüger. Es gilt CAROS zu zählen, ein der Willkühr des Betreibers unterworfenes Hütchenspiel, dessen Lösungsweg hochkompliziert und nur mit großen Aufwand nachvollziebar ist. Als Lösungen kommen immer gleich mehrere Möglichkeiten in Frage, je nach Pixelkriegsplatzgestaltung. Dieses Spiel wurde nach meiner Recherche nie im Verlauf dieser 2Jahre Money Express Lebenszeit vom Zuschauer gelöst. Auch der Jackpot wurde niemals gewonnen! Der Anrufer nennt “124″ gezählte CARO, es wird der Gewinnerjingle eingespielt, die genannten 124 von der Regie als Zahl über CARO-Grafik eingeblendet und eine verblüffte Miriam Wimmer spricht dem Anrufer 10.000,- Euro zu. Anschließend wird um einen Jackpot von 50.000,-Euro gespielt. Dazu soll der Anrufer sein Geburtsdatum angeben. Anschließend blättert man einen Block mit aufgedruckten Datumsangaben um (Miriam Wimmer blättert) und vergleicht beide Daten miteinander. Staunen auch hier. Der Anrufer nennt den 06.10. als mögliche Antwort und siehe da, nach dem Frau Wimmer umgeblättert hat, erneut ein fragender, überraschter Blick in Richtung Regie. Auf dem Blatt steht der 06.10. Der gähnende Anrufer hat also insgesamt 60.000 Euro gewonnen, äh umverteilt:

Aber es geht ja noch weiter. Am 22.04.2008 dann endgültig die letzte Sendung von Money Express. Um ca. 1:30Uhr hat Sandra ihren großen Auftritt. “Wo ist das Gesicht”, schimft sich das Spiel und Sandra nennt Feld9 als Lösung. Sandra bekommt die ausgelobten 10.000 Euro zugesprochen und spielt nun um den Jackpot von 40.000 Euro. Es ist wieder das Geburtsdatum gefragt, welches anschließend, also nach dem Umblättern durch die Moderatorin (Miriam M.) verglichen wird. Auch hier wieder ein Volltreffer, der 11.09. Sandra gewinnt zusammengefasst 50.000 Euro in der letzten Moneyexpress-Gauklerparty.

Macht innerhalb der letzten 10Tage des Daseins dieser Produktion satte 110.000,- Euro, die intern umverteilt, äh gewonnen wurden. Dann gingen auch hier die Lichter endgültig aus, die Webseite verschwand kurze Zeit später genau wie der Callactive GmbH. Erstaunlich, finden sie nicht?

Peter hatte vor der letzen Sendung von Swissquiz vorsorglich sein Facebook-Profil geändert, sein Foto entfernt und die Profilsprache auf Spanisch umgestellt. Ist Spanien das nächste oder endgültige Ziel, Peter? Isst Mayerbacher noch, und kann Dvoracek nachts gut schlafen? Werden nun alle gecasteten Fakeanrufer durch die vertrauten Anwälte entsprechend instruiert, blos nichts an die Medien weiterzugeben, weil ihnen sonst “Was genau?” droht? In den frühen Morgenstunden des 16.03.2010 legte die Gefolgschaft von Mayerbacher (aus guten Quellen wurde mir zugetragen, dass Mayerbacher im Hintergrund weiter die Fäden in der Hand hält, Peter S. ist nur ein Strohmann) gleich noch die Webseite “swissquiz.tv” inkl. Kontaktmöglichkeit für evtl. Beschwerden lahm. Auch ist die Gang stetig bemüht, die hier verlinkten Bilder und Videos aus dem Netz zu entfernen, um eine Fächerung der Informationen zu vermeiden, bzw. Zusammenhänge nicht allzu deutlich in die Öffentlichkeit fließen zu lassen. Kriminelles Pack eben. Ja, ihr lest schon richtig. K-R-I-M-I-N-E-L-L

Heute dann ein erneuter entlarvender Bericht des Schweizer Magazins “Kassensturz”, welches im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wird. Ich zitiere von Webseite:

Gaunerei mit TV-Quizshows: So wird beschissen

TV-Gewinnspiele verstossen gegen das Lotteriegesetz, so urteilte das Bundesgericht. Darüber hat Kassensturz letzte Woche berichtet. Jetzt deckt «Kassensturz» auf, mit welchen fiesen Tricks TV-Gewinnspiele die Anrufer täuschen und vor laufender Kamera um den versprochenen Gewinn bringen.

Niemand kennt die Spielshow «Swissquiz» besser als Romy Oppliger aus Brittnau. Sie nimmt jeden Tag neun Stunden «Swissquiz» auf und analysiert die Sendungen akribisch. Dabei notiert sie sich auch die Namen der Anrufer. In der Sendung vom 3. März fällt Romy Oppliger eine ältere Dame auf, die nach einigen absurden Falschlösungen durchkommt und ebenfalls das einfache Lösungswort «Bratwurst» nicht errät. Der Verdacht von Romy Oppliger: So genannte Fake-Anrufer geben nach Absprache mit der Spielleitung von «Swissquiz» absichtlich falsche Antworten und animieren so andere Leute, auf die teure 0900er-Nummer anzurufen. Die Produktionsfirma von «Swissquiz» bestreitet dies vehement. «Kassensturz» zieht den Tonmeister Manfred Gysi bei und lässt ihn die Stimmen von zehn Anruferinnen im Tonstudio vom Schweizer Fernsehen analysieren. Die gleiche Wärme in der Stimme, der gleiche Rhythmus, die gleiche Tonlage, der gleiche Dialekt. Für Manfred Gysi ist die Sache klar: «Aus meiner Berufserfahrung kann ich sagen, dass das mit grösster Wahrscheinlichkeit die gleiche Person ist.» Natürlich dürfte man auch mit verstellter Stimme anrufen und jedes Mal einen andern Namen angeben, sagt Marcel Niggli, Professor für Strafrecht an der Universität Freiburg. Wenn die Anruferin aber mit «Swissquiz» eine Abmachung habe, wäre das ein schweres Delikt. «Dann wären das täuschende Machenschaften im Sinn des Betrugs», sagt Professor Niggli.

Wenige Minuten nach der falschen Antwort «Wurstbrät» ruft die gleiche Stimme nochmals an und errät das Lösungswort. Die Moderatorin wirkt irritiert und sagt: «Das ist im Fall richtig!» Der Verdacht: Diese Frau ist eine Fake-Anruferin und hätte gar nicht gewinnen sollen. Jetzt ist die Moderatorin in der Klemme. Sie muss das Geld in der Wanne zählen. Sie zählt bis 5000 und fragt: «Ich habe doch eine Geldfee, ist das in Ordnung, wenn meine Kollegin kommt und weiterzählt?» Sonst dauere das zu lang. «Kassensturz» nimmt Kontakt auf mit der Gewinnerin auf. Sie bestätigt, dass sie immer wieder unter verschiedenen Namen angerufen habe, weil sie eben anonym bleiben wolle. Dann sagt sie: Es sei ihr immer klar gewesen, dass sie nie einen grossen Gewinn ausbezahlt bekomme, auch nicht die angeblichen 6850,- Franken. Sie hat nicht zugegeben, dass sie im Auftrag von «Swissquiz» Fake-Anrufe macht. Sie hat es aber auch nie bestritten. Quelle und vollständiger Artikel (…)

Hier geht es zum -> PODCAST (Videostreambericht) der zugehörigen Sendung zum Kassensturzartikel. So wird es gemacht, liebe Deutsche Medien und Aufsichtsorgane wie die LMA-Blinden.

Es wird eng für die Hütchenspieler und Gauner, welche seit langer Zeit diese Art von Betrug durchführen. Die sogenannten Fakeanrufer (gleiche Stimmen etc.) habe ich erstmalig hier erwähnt gefunden. Auch im Archiv des Forum callintv.net finden sich ausführliche Protokolle, die Brumstimmen und ähnliche Dinge beschreiben. Es handelt sich dabei, wie erwartet um die Anrufer von “Money Express”. Vielleicht würde ja ein Vergleich der alten Stimmen mit den Neuen Sinn machen. Bei “Anrufen und Gewinnen” (ebenfalls eine Primavera-Produktion), treten diese merkwürdigen, sich wiederholenden Stimmen ja seit langer Zeit auch auf.