Donnerstag, 22. April 2010

A Clockwork Vienna, Part I

Was haben Herbert Dvoracek (Mass Response), Oliver Dvoracek (Produktionsleiter Mass Response), Michael Dvoracek (Vertriebsleiter mass response & SNT Multiconnect-International-Sales Director) Christian Bodizs (MARX Media Vienna), StephanMayerbacher (Executive Consultant mass response, Verwaltungsrat Star TV, GF CallMedia Services und ehemals GF. Callactive), Adolf Wala (Ex-Präsident der Oesterreichischen Nationalbank & Vorstand „Verein der Freunde der Wiener Polizei“) gemeinsam? Nun, sie mögen zB. Fussball. So ist Herbert Dvoracek der heutige Präsident des First Vienna FC 1894. Zuvor war das Adolf Wala, der die Finanzen des Clubs sanierte. Christian Bodys ist einer der drei Vizepräsidenten des Vereins. Der First Vienna FC 1894 ist der älteste Fussballverein Österreichs. Er fand seinen Ursprung in der Rothschild Familie und das kam laut Wikipedia so:

Der First Vienna Football-Club 1894 ist der älteste Fußballverein Österreichs und wurde am 22. August 1894 vereinsrechtlich gegründet. Am selben Tag wurde die Gründungsversammlung abgehalten und das heute noch gültige von William Beale entworfene Logo präsentiert, das in Anlehnung an dessen Heimat, die Isle of Man, einen von drei Beinen umrahmten Fußball darstellt. Ins Mitgliederverzeichnis trugen sich damals folgende Herren ein: Franz Joli, Max Joli, William Beale, Major, Anlauf, James Black, Brabenetz, Kent, Roberts und Geo Fuchs, der als erster Obmann des Vereins fungierte. Als Paten hoben im Gasthaus „Zur schönen Aussicht“ Baron Nathaniel Rothschild und Generaldirektor Schuster vom Bankhaus Rothschild den Verein aus der Taufe. Die Vereinsfarben wurden mit Blau und Gelb, den Wappenfarben des Hauses Rothschild, festgelegt.

Eine Edle und sehr gediegene Umgebung haben sich die Veranstalter & Produzenten von Callin-Gewinnspielen & Astroabzocke da ausgesucht. Bodizs ist ein ehemaliger Kartenspiel-Saloon-Besitzer und vermutlich ein Zögling dieses elitären Kreises. Sein Name taucht zB. auch in Verbindung mit Adolf Wala und Geldwäschevorwürfen aus der Vergangenheit auf. Unter Bodizs Regentschaft fällt auch das Onlinevideoportal http://www.marxtv.at, welches u.a. als Sprachrohr des First Vienna 1894 dient. Auch Herbert Dvoracek und Adolf Wala nutzen diese Plattform zum gemütlichen PR-Plausch vor laufender Kamera. Drehen wir nun etwas an der Zeitachse in Walas Leben. Fangen wir beim “Verein der Freunde der Wiener Polizei” an. Wie könnte man diesen Verein in Kürze beschreiben? Naja, da wären zum einen die Mitglieder, die sich aus Rotlichtbaronen, Waffenlobbyisten, Bankmanagern und Milliardären wie M. Schlaff, den Reichen und Schönen, Kasinobetreiber, stadtbekannte Promis, Sicherheitsfirmen, Baulöwen, dubiose Ost-Investoren, ORF-Journalisten usw. zusammensetzten. Vereinsadresse, genau wie die der Wiener Polizei, ist Am Schottenring 7-9, A1010 Wien. Allerdings hatte der Verein nur eine Postfachadresse dort. Präsident war der ehemalige Wächter der Österreichischen Nationalbank, Adolf Wala. Adi Krchov, der persönliche Kriminalbeamte des Präsidenten, führte die Kasse des Vereins. Politiker waren in der Regel uninteressant, “die haben keine Kohle, kaum Macht und werden alle zwei Jahre abgeschossen”. Ein Zitat zum tun dieses Vereins:

Die Statuten des Vereins sprechen von „Leistungen und Hilfestellungen“, mittels derer die „Förderung der Motivation der Angehörigen der Wiener Polizei“ garantiert werden sollte. Ein paar Defibrillatoren und sogar Polizeiautos spendete der Verein der Polizei zum Beispiel – mit Geldern von Banken. Meist gab es für die Masse der Beamten aber nur Wimpel, Bücher, Anstecknadeln oder „ein Ganslessen“, wie sich der ehemalige Chef des Sicherheitsbüros Max Edelbacher erinnert. Auch wenn Übernachtungskosten für osteuropäische Polizisten anstanden, sprang der Verein ein.
Das war die offizielle Seite dieser Organisation. Sie half aus, wenn die Repräsentationskassa des Wiener Polizeipräsidenten nicht ausreichte. So suchte man potente Geldgeber, die die Not der Polizei linderten. Spenden an den Verein, so hielt es Innenminister Günther Platter ja kürzlich in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung fest, „berühren nicht das Geschenkannahmeverbot von Exekutivbeamten.“ Die Gegenleistung? „Da gab es einmal diese Mitgliedskarte, die man bequem in den Führerschein legen konnte“, wie ein Vereinsmitglied erzählt.
Damit werden die dunkleren Seiten und Sitten dieses Vereins sichtbar. Die Usancen, die dort um sich griffen, finden sich nun in einer Verschlussakte des Büros für interne Angelegenheiten (BIA) wieder. Dem Falter liegt nicht nur dieses Dossier vor, sondern auch die streng geheime Mitgliederliste (samt Handynummern) des Vereins. Nicht einmal das BIA hat sie noch zu Gesicht bekommen. Die Liste der 214 Spender sollte nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Doch zurück zu Bodizs, dem Geschäftsführer der MARX Media Vienna GmbH, die Firma, die gegen Ende 2009 auch im Impressum der Gewinnspielsendung Anrufen und Gewinnen kurzzeitig auftauchte, welche wiederum über ATV ausgestrahlt wird. Die Firma residiert im gleichen Gebäude wie mass response, eine 100%ige Tochter der Telekom Austria. Die MARX Media Vienna ist die Südosttangente des geplanten Medienparks Media-Quarter und hält fast 65% der MMF Beteiligungsmanagement GmbH, der Betreibergesellschaft des Media-Quarter. Den Rest halten Telekom Austria und weitere 10% der bisherige Mehrheitseigentümer Martin Kraml, der mit Bodizs die Geschäfte führt. Infobroschüre gefällig? Auch Adolf Wala hält 33% Anteile am MQM und zwar über die Beteiligungsgesellschaft VBM.

Gerüchte aus Bankenkreisen besagen, dass Wala in St. Marx auch als Treuhänder eines Mannes fungiere, der derzeit wieder für Schlagzeilen in Österreich sorgt: des kasachischen Oligarchen Rakhat Aliew. Wala dementiert, “das stimmt nicht”. Aliew war, als er noch Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew war, kasachischer Botschafter inWien. Ihm wird in seiner Heimat Entführung und Ermordung zweier Manager der Nurbank, an der Aliew beteiligt war, vorgeworfen. Auslieferungsersuchen der Kasachen hat die österreichische Justiz abgelehnt, mit der Begründung, Aliew bekäme daheim kein faires Verfahren. Nun läuft in Wien ein Ermittlungsverfahren, das derzeit aber ruht, weil es einen neuen Auslieferungsantrag gibt. Wala galt bis vor kurzem als Berater Aliews und hatte mit Aliew nahestehenden Wiener Gesellschaften zu tun. Etwa mit der A. V. Maximus Holding (Wala war im Aufsichtsrat) oder deren Asta Beteiligungsgesellschaft, an der Wala 90 Prozent gehalten hat. Wala dazu:”Aliew wollte, dass ich seine Bank prüfe, aber all das ist nicht zumTragen gekommen.”

Da bekommt folgender Artikel, ursprünglich vom kurier.at veröffentlicht, mittlerweile nicht mehr zugänglich/gelöscht/verschwunden, wie auch immer, eine ganz neuen Glanz:

Sponsorgeld aus Kasachstan für die Vienna?

Die Kontakte von Adolf Wala als Vienna-Präsident mit Ex-Botschafter Alijew geraten ins Visier des U-Ausschusses. Rakhat Alijew, der ehemalige Botschafter Kasachstans in Wien, wird im Spionage-Untersuchungsausschuss eine zentrale Rolle spielen. Bekanntlich soll der kasachische Geheimdienst in der Affäre um den in Ungnade gefallenen Alijew enge Kontakte zu österreichischen Politikern geknüpft bzw. versucht haben, diese zu beeinflussen. Befassen wird sich der Ausschuss aber auch mit einem (Ex-)Geschäftspartner Alijews: Adolf Wala, 72, ehemaliger Notenbankchef und seit Jahren Präsident des “Vereins der Freunde der Wiener Polizei.” Dem KURIER liegen vertrauliche Ausschuss-Akten vor, in denen ein schwer wiegender Verdacht geäußert wird, der auch Wala betrifft: Es geht um Geldwäsche.

Millionen-Beträge Alijew: Geldwäsche-VerdachtAm 30. Mai 2007 faxt Chefinspektor Brunner von der Geldwäsche-Meldestelle im Bundeskriminalamt (BKA) 81 Seiten an die Staatsanwaltschaft. Vermerk: “Bitte sofort vorlegen.” Bereits 2005 haben sich deutsche Kollegen via Interpol an Wien gewandt – Alijew solle mit Wiener Firmen Geldwäsche betreiben. Nun, im Mai 2007, hat sich die Privatinvest Bank beim BKA gemeldet. Es geht um Überweisungen Alijews bzw. ihm zugeordneter Firmen, die mit dem Verdacht auf Geldwäsche gestoppt werden. Unter anderem will Alijew ein Konto mit 11.942.255,13 Euro leer räumen. Sein Anwalt ersucht die Bank per Fax auch um eine Eil-Überweisung: 500.000 Euro sollen an den “First Vienna Football Club” gehen, dessen Präsident Wala ist.

1,5 Millionen Euro sollen von einer Alijew-Firma auf den British Virgin Islands zu einer seiner Wiener Unternehmungen wandern (wo Wala einst Aufsichtsrat war). Überweisungszweck: “Darlehensvertrag Christian Bodizs.” Der ehemalige Kartenspiel-Saloon-Besitzer Bodizs ist damals Manager der Vienna und heute Vize-Präsident des Vereins, der sich unter Walas Präsidentschaft (2003 bis 2009) von Millionenschulden befreien konnte. Er sagt, von diesem Darlehen nie gehört zu haben.

Wala und Bodizs weisen im Gespräch mit dem KURIER die Vorwürfe der Geldwäsche zurück. Alijew, damals Präsident des kasachischen Fußballverbandes, habe vorgehabt, die Vienna zu unterstützen; sein Engagement sei jedoch nur teilweise zustande gekommen, weil er als Botschafter abberufen wurde. Ob und wie viel Geld überwiesen wurde bzw. was die Ermittlungen ergaben, ist nicht belegt. Das Justizministerium, das den Fall von der Geldwäsche-Meldestelle übernahm, hat die betreffenden Akten noch nicht an den U-Ausschuss geliefert.

Der standart.at schreibt am 31.Juli 2009 zB.:

Die sportlichen Geschäfte von Wala reichen auch in die Gegenwart und nach St. Marx: MMF-Chef Andreas Lenzinger (Ex-Tennis-Trainer) und Marx-Media-Co-Chef Bodizs (ehemaliger Kartenspiel-Saloon-Besitzer) sind beide Funktionäre beim Fußballclub Vienna. (Renate Graber, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 1./2.8.2009)

wird fortgesetzt…

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen